COPE Elternstudie
01. Mrz 2024
Story
2019 hat mich Fiona, eine gute Freundin aus der Medizin, angesprochen ob ich ihr bei einer Studie als Filmemacher helfen kann. Es ging darum folgendes Fallbeispiel aus dem medizinischen Alltag filmisch darzustellen.

Dreharbeiten zu Cope im Aug 2019 | von links: Jan Hillmann, ich, Fiona Forth.
Ein junges Elternpaar bekommt von einer Ärztin die Nachricht übermittelt, dass bei ihrem Frühgeboren eine Hirnblutung festgestellt wurde. Der genaue Krankheitsverlauf ist ungewiss. Doch nun gilt es eine schwere Entscheidung zu treffen: Wie sollte das Gespräch zwischen Eltern und Ärztin idealerweise geführt werden? Sollte die Ärztin eher optimistisch oder pessimistisch über die Prognose informieren? Diese medizinethischen Fragen stehen im Kern der COPE-Elternstudie, die von Fiona Forth, ihrem Betreuer Dr. André Kidszun und anderen an der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt wurde.

Die Kleine Luisa, in unserem Fallbeispiel geboren am 2.8.2019.
Der Dreh selbst (August 2019) war ganz schön aufregend: Das Set war zwischen Kreissaal und Frühchen-Station. Alles super authentisch: Richtiger Inkubator, richtige Arztkittel … nur das Frühchen war eine teure Attrappe. Entstanden sind drei Videos – ein erklärendes Intro und zwei Versionen des Gespräches. In der einen agiert die Ärztin etwas empathisch / wärmer und im anderen distanziert kühl. Die Videos wurden schließlich in einer Testbefragung Studierenden vorgeführt und später jungen Eltern, die daran freiwillig teilnehmen konnten. Ziel war es empirisches Material zu sammeln, um solche Gespräche in Zukunft besser zu führen. Das Zwischenmenschliche stand von Anfang an im Fokus. Wir haben die Videos schließlich auch ins Englische synchronisiert und eine Website für das Projekt geschrieben.

Unsere Schauspieler:innen | von links: Thorsten Schlicht, Silvia Andermann, Eva-Maria Felka
Das beste: Fiona hat mir kürzlich erzählt, dass diese Studie nun im JAMA-Network veröffentlicht wurde. Das ist ein Magazin, vergleichbar mit der Science oder Nature – nur eben in der Medizinwelt. Für sie als Wissenschaftlerin ein Ritterschlag oder eine Oscar-Nominierung für Medizinstudien: